Einmal Zukunft und zurück
Das von der Ständigen Vertretung der EU-Kommission in Bonn angebotene Planspiel, in dem Schülerinnen und Schüler in die politischen Geschäfte des EU-Parlamentes, Ministerrats und der EU-Kommission in Brüssel schlüpfen, musste dieses Jahr einmal in einer anderen Form stattfinden. Da das Konferenzspiel nicht in den Räumen der JGR nachgestellt werden konnte, arbeiteten alle Jugendlichen des Kurses 10SW am Freitag 27.11.2020 bequem und warm von zuhause aus. Die Agentur Valentum aus Regensburg war beauftragt, das Planspiel in digitaler Form anzubieten. Pünktlich um 7.45Uhr traten alle Schülerinnen und Schüler entweder alleine oder als Paar dem virtuellen Konferenzraum bei. Nach und nach ploppten die Gesichter auf dem Bildschirm auf. Noch ein kurzer Mikrocheck und schon konnte es losgehen mit dem Online-Spiel. Durch das Material und die Technik begleitet wurde der Kurs von den beiden Moderatorinnen Frau Eckhardt und Frau Kaul. Über das Tool Mentimeter wurden als erstes Einfälle zu Europa im Allgemeinen eingefangen. Es folgte ein kleiner Quiz zur Einstimmung auf das Thema Umweltpolitik mit den ersten Aha-Erlebnissen. Welches Land in der EU hat die höchsten CO2-Emmissionen? Ja, Deutschland. Was, über eine LKW-Ladung Plastik landet pro Minute im Meer? Die Recyclingquote von Kunststoff liegt unter 20% in Deutschland. Die Schwerpunktthemen in der nachfolgenden Diskussion waren die Energiegewinnung, Mobilität, Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft. Entsprechend der bereits im Vorfeld festgelegten Rollen entweder als Fraktion im EU-Parlament oder als Vertretung eines Landes bereiteten sich die Teilnehmer auf ihre Positionen im Parlament oder im Ministerrat vor. Im Zugriff auf die von den Veranstaltern zusammengestellten Materialien erarbeiteten die Parlamentarier Positionspapiere, um dann ihre Statements abgeben zu können. Im Ministerrat trafen die unterschiedlichen Interessen und politischen Perspektiven ausgewählter Länder aufeinander. Die Diskussion in den Foren leiteten dann souverän Dea und Leonela aus dem Kurs. Ob online oder real, in beiden Foren ergaben sich spannende Diskussionen, welche Wege die EU in den besagten Themen zukünftig beschreiten soll. Von Einigkeit in Fragen der europäischen Klima- und Umweltpolitik war man weit entfernt. Lisa und Oualid eröffneten jeweils die Themenblöcke mit einer Stellungnahme der Kommission. Die Suche nach kompromissfähigen Lösungen in Fragen regenerativer Energie oder der Mobilität in der Zukunft war wahrscheinlich ähnlich schwierig, wie es in Wirklichkeit auch sein wird. Nach drei Stunden standen trotzdem einige konkrete Visionen für das Europa der Zukunft. In einem waren sich die Jugendlichen einig. Europa braucht die Jugend und ihr politisches Engagement, um eine lebenswerte Umwelt zu erhalten und die Herausforderungen des Klimawandels nachhaltig begegnen zu können. Herzlichen Dank für die professionelle Betreuung aus Regensburg und für einen spannenden Unterricht in anderem Format, der nach einer ersten Auswertung bei allen richtig gut ankam und auch die Chancen digitaler Welten zeigte.
Text: Michael Schubert, Kurs 10SW